Ein DSL-Anschluss gehört fast zu jedem Haushalt, doch auch auf Fernsehen über Kabel wollen immer weniger Menschen verzichten. Denn in immer mehr Haushalten werden Fernsehgeräte genutzt, die auch in der Lage sind, HD-Sender wiederzugeben – und diese sind nicht kostenfrei empfangbar. Wer bereits einen Kabelanschluss besitzt, kann meist allerdings für einen geringen Aufpreis in den Genuss der ausgezeichneten Bildqualität kommen. Doch auch immer mehr DSL-Anbieter bieten das sogenannte IPTV an. Dabei stellt sich unweigerlicher die Frage: DSL oder Kabelanschluss?

IPTV überfordert viele DSL-Anschlüsse

Bevor diese Frage aufgeworfen wird, sollte erst einmal die Verfügbarkeit überprüft werden. Sowohl die Kabelnetzbetreiber als auch die DSL-Provider bieten dafür Verfügbarkeitschecks auf ihrer Homepage an. Um am DSL-Anschluss auch TV empfangen zu können, wird mindestens eine Bandbreite von 6000 kbit/s benötigt. Dann ist allerdings kein HD-Empfang möglich – die vielen Bildinformationen erhöhen den Datenstrom auf etwa 10.000 kbit/s . Dabei muss ebenfalls berücksichtigt werden, dass über diese Leitung auch noch Telefonie und DSL-Signal für die Internetnutzung übertragen werden müssen. Aus diesem Grund eignet sich eine Nutzung der klassischen DSL-Leitung in Verbindung mit IPTV fast nur für Singlehaushalte, bei denen nur ein Fernseher betrieben wird. Interessant könnte die Technologie sein, wenn auch schnelles VDSL via Glasfaserkabel verfügbar ist. Durch das neue Turbointernet und Downloadraten von bis zu 50 Mbit/s können auch mehrere Fernseher gleichzeitig TV in guter Qualität empfangen, allerdings ist bei dieser Variante kein Preisvorteil gegenüber dem Kabelanschluss mehr vorhanden.

Kabelanschluss macht Highspeed-Internet möglich

Gegen den Kabelanschluss spricht in vielen Fällen die Verfügbarkeit: Denn deutlicher noch als beim Breitbandinternet über die Telefonleitung bauen die Kabelnetzbetreiber ihr Netz nur dort aus, wo auch ausreichend Kundschaft wartet. Besonders im ländlichen Raum bedeutet das häufig, dass auf einen Kabelanschluss verzichtet werden muss. Häufig ist dagegen eine Anbindung an das Internet möglich, ein Empfang von TV-Sendern fällt hingegen aus. Wenn eine Verfügbarkeit gegeben ist, kann sich ein solcher Kabelanschluss durchaus lohnen: Im Vergleich zum DSL-Anschluss sind die Verbindungsgeschwindigkeiten mit bis zu 100 Mbit/s noch größer, problemlos können auch mehrere digitale Kabelreceiver betrieben werden. Außerdem ein Vorteil: Die Geräte lassen sich meist mit dem Empfang von Pay-TV kombinieren, sodass kein separater Receiver notwendig wird. Beim IPTV über den DSL-Anschluss ist das noch nicht bei jedem Anschluss der Fall. Bei dem Internetempfang sind die Unterschiede im Vergleich zum DSL-Anschluss geringer: Der Router muss nicht an der Telefon – sondern an der Kabeldose betrieben werden. Für den PC oder das Laptop macht der Internetempfang über Kabel keinen Unterschied. Wie gewohnt können die Geräte per WLAN verbunden werden.

Kombinierte Anschlüsse sparen Geld

Am Ende bleibt die Feststellung, das sich sowohl der DSL-Anschluss als auch der Kabelanschluss lohnen kann. Wenn die entsprechende Verfügbarkeit gegeben ist, ist der Kabelanschluss etwas leistungsfähiger – aber häufig auch teurer. Ein preiswertes Angebot für Singlehaushalte könnte der DSL-Anschluss mit IPTV sein – besonders wenn ein Empfang von HD-Sendern möglich ist. Für mehrere Receiver ist der DSL-Anschluss zumeist nicht geeignet. Grundsätzlich wichtig: Am günstigsten sind kombinierte Anschlüsse, bei dem alle Leistungen von einem Anbieter bezogen werden. Wer neben dem DSL- auch noch einen Kabelanschluss besitzt, zahlt definitiv zu viel.

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